Am 14. November 2024 fand auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße eine Gedenkveranstaltung für die gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs statt.
Adrian Josepovici, stellvertretender Gemeinderatsvorsitzender, erinnerte daran, wie unvorstellbar es für ihn als Jude vor 40 Jahren gewesen sei, in die Bundeswehr einzutreten. Heute dienen 300 jüdische Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr, unterstützt von sechs Militärrabbinern. „Dieses Vertrauen (…) gilt es gerade vor dem Hintergrund der aktuellen, schlimmen Zustände zu stärken und zu bewahren“, sagte Josepovici.
Stadträtin und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig hob das Zugehörigkeitsgefühl der Jüdinnen und in Juden in Frankfurt zwischen 1914 und 1918 hervor und rief dazu auf, keinen Judenhass in unserer Stadt zu dulden.
Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker erinnerte an das Misstrauen gegenüber der Loyalität jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg. Er zog Parallelen zur heutigen Zeit und betonte die Notwendigkeit, antisemitische Stereotype zu bekämpfen.
Ebenso sprach ein Vertreter der Bundeswehr über die Bedeutung des Gedenkens und die Rolle der jüdischen Soldaten während des Ersten Weltkriegs. Ralph Hofmann, Präsident der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge, erinnerte an das Engagement seiner Logenmitglieder.
Schülerinnen und Schüler der I. E. Lichtigfeld-Schule verlasen die Namen der 50 auf dem Ehrenfriedhof beerdigten Gefallenen, bevor Rabbiner Avichai Apel das El Male Rachamim betete, Rabbiner Julian-Chaim Soussan trug einen Psalm vor, anschließend zündeten unsere Gemeinderabbiner eine Gedenkkerze.