Anlässlich der 86. Wiederkehr der Synagogenzerstörungen 1938 in Deutschland fand am 10. November 2024 eine Gedenkstunde in der Westend-Synagoge statt. In seiner Ansprache forderte Vorstandsvorsitzender Benjamin Graumann dazu auf, gerade dann zu sprechen, wenn Schweigen leichter wäre. „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit“, betonte er.
Oberbürgermeister Mike Josef und Bundesinnenministerin Nancy Faeser mahnten die Zivilgesellschaft, dem Judenhass engagiert entgegenzutreten. Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker beklagte die fehlende Solidarität mit Jüdinnen und Juden und dem Staat Israel.
Die 16-jährige Schülerin der I. E. Lichtigfeld-Schule Noa W. betonte die Verantwortung ihrer Generation: „Die Jungen sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.” „Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Hass gegen andere Menschen“, mahnte sie.
Rabbiner Avichai Apel sprach anschließend „El male Rachamim“, das Gebet zum Gedenken an die Opfer der Schoa, Rabbiner Julian-Chaim Soussan trug das Kaddisch vor. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam die Hatikwa.