Eröffnung der JKW mit Rachel Creeger
„Hi there!“ – Ein Abend, der verbindet: Mit dem Motto „Hi there!“ haben wir die Jüdischen Kulturwochen Frankfurt am 19. Oktober 2025 eröffnet – ein Gruß, der mehr ist als eine Floskel: Er steht für Offenheit, Neugier und das klare Bekenntnis zum Dialog. Unser Vorstandsvorsitzender und Kulturdezernent, Marc Grünbaum, machte in seiner Eröffnungsrede eindrucksvoll deutlich, wie wichtig es ist, Räume zu schaffen, in denen jüdische Kultur nicht nur stattfinden darf, sondern ausdrücklich gewollt ist. In ihrer Ansprache betonte Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt, dass wir in diesem Rahmen erstmalig seit der Freilassung der Geiseln zusammenkommen – ein Moment der Hoffnung und des Innehaltens.
Der Abend stand ganz im Zeichen eines besonderen Programmpunkts: dem Auftritt der britischen Comedienne Rachel Creeger. Mit scharfem Humor und viel Selbstironie brachte sie das Publikum im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums als „Ultimate Jewish Mother“ zum lachen. Als Enkelin einer Frankfurterin, die einst die Samson-Raphael-Hirsch-Schule besuchte, war ihr Auftritt auch eine berührende Rückkehr.




Jin, Jîyan, Azadî, Zan, Zendegi, Āzādi & Am Israel Chai! Solidarität in Zeiten multipler Krisen
Jin, Jîyan, Azadî, Zan, Zendegi, Āzādi & Am Israel Chai! Solidarität in Zeiten multipler Krisen: Auf dem Podium am 21. Oktober 2025 in der Shuka Bar diskutierten Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Maya Roisman, Bijan Hassan Pour-Razavi und James Ardinast unter der Moderation von Donja Banai über die Kraft gemeinsamer Werte, über verschiedene Formen von Solidarität und die Räume, die es dafür braucht – und darüber, wie wichtig es ist produktiv zu Streiten.




Stephane Bittoun’s Jews Undercover
Was für eine fulminante Uraufführung von Stéphanes Bittouns neuestem Werk ‚Jews Undercover‘ mit Gregor Praml am Kontrabass am 22. Oktober 2025 in der komplett ausverkauften Romanfabrik! Eine mitreißende, tiefe und humorvolle multimediale Performance, die das Verborgene sichtbar macht, jüdisches Leben im Schatten und Identitäten im Versteck zeigt. Gänsehaut – Momente, Musik und Humor in einem.




Lesung mit Daniel Donskoy
Zwischen Flammen und Freundschaft – Daniel Donskoy erzählt von Sehnsucht, Schmerz und Zugehörigkeit: Am 26. Oktober 2025 las der Schauspieler und Autor Daniel Donskoy im Festsaal unseres Ignatz Bubis-Gemeindezentrums aus seinem literarischen Debüt Brennen – begleitet von Live-Musik und einem Gespräch mit Laura Cazés, Publizistin und Kommunikationsexpertin der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
Was folgte, war mehr als eine Lesung: Es war eine intensive Reise durch Erinnerungen, Sehnsüchte und die Vergangenheit. Donskoy, bekannt aus internationalen Filmproduktionen und der ARD-Show Freitagnacht Jews, entfaltete in eindringlicher Sprache die Geschichte einer Freundschaft, die einst in Tel Aviv begann und durch die Wirren des Lebens auseinandergerissen wurde. Der Roman erzählt von Dreharbeiten im russischen Schnee, einer brennenden Berliner Wohnung sowie schlaflosen Nächten in New York – und von der Suche nach Zugehörigkeit.
Mit seiner Gitarre und persönlichen Anekdoten sowie Gedanken zum 7. Oktober 2023 verlieh Daniel Donskoy dem Abend eine zusätzliche Tiefe, ließ die Worte nachhallen und öffnete Raum für Reflexion. Im Gespräch mit Laura Cazés wurde deutlich, wie sehr Donskoys Werk in die Gegenwart hineinragt – als literarischer Kommentar zu Identität, Erinnerung und jüdischem Leben in Deutschland.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V. und dem Verlag Kiepenheuer & Witsch statt. Ein Abend, der zeigte: Literatur kann brennen – und zugleich heilen.





