1. Etgar Keret: Starke Meinung zu brennenden Themen
„Seht, wie er mit seinem silbrigen Tesla dahingleitet, völlig sicher zwischen den Spuren segelt wie eine olympische Eiskunstläuferin auf ihrem Weg zu einer Goldmedaille: Spotify hört, sein Navi ignoriert, das elektrische Fenster herunterlässt und der Frau mit dem ungepflegten Haar in dem ramponierten Wagen rechts von ihm signalisiert, dass sie ihm ermöglichen soll, sich in die Spur einzufädeln.“
Etgar Keret ist Großmeister der kurzen Form und Meister darin, die Schrecken unserer Zeit in absurde, surreale und berührende Geschichten zu verwandeln. In seiner neusten Veröffentlichung entwirft er mit Originalität, Humor und tiefer Menschlichkeit apokalyptische Szenarien, die den existenziellen Fragen des Lebens nachspüren. Er schafft Welten, in denen man nur einmal „Ich liebe dich“ sagen darf und unser letztes Wort Badminton ist; mit TV-Shows, in denen man ein Auge verliert, um der Freundin seine Liebe zu beweisen, und Welten, in denen Zeitreisen mit ihrem Schlankheitseffekt beworben werden. Inmitten dieser Endzeitstimmung präsentiert uns Keret eine weitere unwiderstehliche Halluzination in Buchform, die das Leben feiert.
Am 6. April 2025 kommt Etgar Keret ins Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V. (Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt) und ist unser Gast für eine Lesung mit anschließendem Gespräch. Durch den Abend führt Jan Wilm, Ausschnitte aus seinem Roman liest Stéphane Bittoun.
- Karten sind hier erhältlich.
In Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V.


2. SAVE THE DATE: 11.05.-25.05.2025
Vergessene Geschichte neu entdeckt: Die erste Synagoge im Frankfurter Westend
Nur wenige wissen, dass es im Frankfurter Westend bereits vor der uns allen bekannten wunderschönen Westendsynagoge bereits eine Synagoge gab. 1893 wurde in der Unterlindau 23 die erste Synagoge als Teil der israelitischen Religionsschule im Westend eröffnet. Im Novemberpogrom 1938 wurde sie stark verwüstet und schließlich 1944 bei einem Fliegerangriff auf Frankfurt komplett zerstört. Heute erinnert nur eine unscheinbare Gedenktafel an dieses bedeutende Stück Stadtgeschichte und an das Wirken des Rabbiners Dr. Jakob Horovitz.
Unter der Leitung von Pfarrer Daniel Fricke haben sich Jugendliche der evangelisch-reformierten Gemeinde in der Freiherr-vom-Stein-Straße im Rahmen des Konfirmandenprojekts „Jüdische Geschichte sichtbar machen– Die Synagoge in der Unterlindau 23“ akribisch mit der Geschichte dieser Synagoge auseinandergesetzt. Ihre Recherche ergab neben wertvollen Erkenntnissen auch eine Rekonstruktion der Synagoge.
- Diese spannenden Ergebnisse präsentieren die Jugendlichen in einer kleinen, feinen Ausstellung vom 11. Mai bis 25. Mai 2025 im Foyer (OG) unseres Ignatz Bubis-Gemeindezentrums.
- Die Eröffnung findet am 11. Mai 2025 um 18:00 Uhr statt.

3. SAVE THE DATE: 18.-26.06.2025
resonanzräume | מרחבי תהודה
Die aktuellen Entwicklungen seit dem 7. Oktober und der in Deutschland aber auch weltweit rasant gestiegene Antisemitismus haben uns zu einem sehr besonderen, genreübergreifenden Festival von 18.- 26. Juni 2025 bewogen. Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstler aus Israel, der Diaspora und der lokalen Kunstszene entsteht die Wirkmacht von Resonanz als Echo, die Verstärkung oder auch Reibung offenbart. Es entstehen resonanzräume | מרחבי תהודה.
Mit einem vielfältigen Programm aus zeitgenössischem Tanz, Performances, Workshops, Musik, Literatur und Film für Groß und Klein, lädt das Festival dazu ein, die künstlerischen Schnittstellen der Kulturen zu erkunden. Es bietet eine Plattform für Dialoge, die sowohl die Geschichte und das aktuelle Zeitgeschehen in den Blick nehmen, als auch nach vorne schauen: auf die Chancen und Herausforderungen der Zukunft. Dabei werden verbindende Elemente ebenso thematisiert wie Fragen nach Identität, Heimat, Humanität und den Vorstellungen und Grenzen des Zusammenlebens.